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Exkursion am 20. Mai 2025 – Demokratie und Geschichte erleben

Am 20. Mai 2025 organisierte die Präsenzstelle Spremberg der Hochschulen des Landes Brandenburg gemeinsam mit der Freiwilligenagentur Spremberg eine Exkursion zur Bücher- und Bunkerstadt Wünsdorf sowie zum Museumsdorf Baruther Glashütte. Mit insgesamt 43 Teilnehmenden bot diese Veranstaltung im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ die Möglichkeit, historische Schauplätze zu erkunden und sich mit Fragen des demokratischen Zusammenlebens damals und heute auseinanderzusetzen.

Gruppe der Teilnehmenden steht vor den Ruinen der gesprengten Häuser der Bunkerstadt Wünsdorf ©Daniela Kühn

Die Exkursion begann mit einer rund zweistündigen fachkundigen Führung durch die Bunkeranlagen in Wünsdorf. Auf über 15.000 Quadratmetern Fläche, verteilt auf drei unterirdische Stockwerke und bis zu 27 Meter Tiefe, erhielten die Teilnehmenden eindrucksvolle Einblicke in eine der bedeutendsten militärhistorischen Anlagen Deutschlands. Hinter einer nahezu unscheinbaren, jedoch fast zwei Tonnen schweren Stahltür öffnete sich ein weit verzweigtes unterirdisches System, das ursprünglich von den Nationalsozialisten erbaut und während des Kalten Krieges von den sowjetischen Streitkräften weiter ausgebaut wurde.

Während der Führungen, die in zwei Gruppen stattfanden, erfuhren die Besucherinnen und Besucher nicht nur von den baulichen und technischen Besonderheiten der Anlage, sondern auch von ihrer wechselvollen Nutzungsgeschichte: Zu Spitzenzeiten waren bis zu 70.000 russische Soldaten in Wünsdorf stationiert. Die klimatischen Bedingungen in den Bunkern beeindruckten besonders: Während dort heute konstante Temperaturen von rund 10 Grad herrschen, stieg die Wärme während des Betriebs durch die Abwärme der Maschinen und Geräte auf bis zu 40 Grad an. Die schiere Größe und die beklemmende Atmosphäre der Anlage machten deutlich, wie wichtig es ist, solche Orte als historische Mahnmale zu bewahren – in der Hoffnung, dass sie niemals wieder ihrem ursprünglichen Zweck dienen müssen.

Nach einer gemeinsamen Mittagspause setzte die Gruppe ihre Reise ins Museumsdorf Baruther Glashütte fort. Hier erhielten die Teilnehmenden eine informative Führung zur Geschichte der traditionellen Glasherstellung und konnten live miterleben, wie eine handgefertigte Vase entstand. Darüber hinaus bot der Rundgang durch das Dorf interessante Einblicke in das gemeinschaftliche Miteinander der Bewohner – ein anschauliches Beispiel für demokratisches Handeln auf lokaler Ebene.

Die Präsenzstelle Spremberg bedankt sich bei allen Beteiligten und Teilnehmenden für einen erkenntnisreichen und gelungenen Exkursionstag. Wir freuen uns auf weitere gemeinsame Veranstaltungen, die Geschichte, Wissenschaft und Gesellschaft miteinander verbinden.